Mobilität

Kein Zwang mehr zum Auto – Wir schaffen Alternativen

Es gibt eine Bremse für unsere Entwicklung, die wir unbedingt lösen müssen: Unsere immer stärkere Abhängigkeit vom Auto. Je mehr sich Arztpraxen, Sportvereine, Kultur, Kirche oder Bildungsangebote im Kreis und in der Region konzentrieren, desto höher der Bedarf an Mobilität. Je schlechter das Nahverkehrsangebot, desto mehr Menschen sind davon ausgeschlossen. In Zeiten, in denen viele weit zur Arbeit pendeln müssen, sind fast alle Familien gezwungen, zwei Autos zu halten, um die täglichen Besorgungen zu machen, Kinder zum Sport oder ältere Angehörige zum Arzt zu bringen. Das ist teuer und belastend.

Wir brauchen Alternativen: Damit Ausbildungsplätze besetzt werden, ältere Menschen am Leben teilhaben, damit wir attraktiv für junge Familien und Besucher*innen bleiben.

Mit Nahverkehrsangeboten bis in die Innenstadt beleben wir die Geschäfte im Ort. Wir ermöglichen unseren Kindern und Jugendlichen, Bildung und Ausbildung unabhängig von Zeit und Geldbeutel ihrer Eltern wahrzunehmen. Wir entlasten insbesondere Frauen, die heute oft zwischen Beruf und Fahrdienst für die Familie aufgerieben werden.

Bahn und Bus sind das Rückgrat des Nahverkehrs, von dem aus wir Stück für Stück ein Angebot bis zur Haustür schaffen wollen

  • Attraktive Bahnhöfe und Haltepunkte, an denen man sich sicher fühlt.
  • Verknüpfung der Fahrpläne von Bus und Bahn mit kurzen Umsteigewegen und Umsteigezeiten, auch zwischen den Landkreisen.
  • Ein Ticket, mit dem Busse und Bahnen genutzt werden können. Besondere Angebote für Senior*innen, Pendler, Schüler*innen. Attraktive Jobticket-Angebote für Behörden und Unternehmen im Landkreis.
  • Leicht verständliche Fahrpläne und Tarife, leicht buchbare Rufangebote.
  • Orte mit mehr als 2.500 Einwohnern wollen wir mindestens im Stunden-Takt bedienen. Orte ab 900 Einwohnern sollen mindestens im 2-Stunden-Takt angebunden werden.
  • Expressverbindungen für die Hauptpendelstrecken nach Bad Neustadt, Schweinfurt und Fulda morgens und abends und zu wichtigen Anschlusspunkten wie Schlüchtern (Richtung Fulda), Jossa (Richtung Gemünden), Ebenhausen (Richtung Erfurt und Schweinfurt).
  • Beschleunigung der Bahnverbindung aus dem Saaletal nach Schweinfurt.
  • Einsatz für die Wiederaufnahme der durchgehenden Bahnverbindung von Gemünden nach Fulda.

Moderner Verkehr – mehr als Bahnen und Busse

  • Für den Verkehr in Nebenverkehrszeiten (Rand- und Abendstunden) und für abgelegene Ortschaften mit wenigen Einwohnern wollen wir Angebote von Bus und Bahn nach Hause über Leihsysteme (Car-Sharing, Fahrrad) und Ruftaxen oder –busse schaffen.
  • Wer ein Monatsabonnement für Bus und Bahn hat, soll damit auch diese Dienste zu günstigen Tarifen dazu buchen können.
  • Die Bestellung von Bedarfsangeboten muss kurzfristig und einfach über eine einheitliche Telefonnummer und eine App möglich sein.
  • Für Unternehmen wollen wir das Angebot eines Azubi-Shuttles schaffen: Kleinbusse bringen Auszubildende in den Betrieb und wieder nach Hause, wenn es kein Nahverkehrsangebot gibt.
  • Für größere Kulturveranstaltungen oder Feste wollen wir ein Shuttleangebot voranbringen.
  • Der Landkreis als Aufgabenträger für den öffentlichen Personennahverkehr soll dafür gewerbliche Fuhrunternehmen in das Angebot einbeziehen. So stabilisieren wir auch das Angebot an individueller öffentlicher Mobilität, zum Beispiel durch Taxis.
  • Als weiteren Schritt wollen wir auch private Mitfahrgelegenheiten, wie zum Beispiel  Bürgerbusse und Mitfahrbänke in dieses Ergänzungsangebot zum öffentlichen Personenverkehr einbeziehen.

Zu Fuß, mit dem Rad oder Rollator – Vorfahrt für Menschen in Dorf und Stadt

Das Rad kann eine viel wichtigere Rolle für die Mobilität im Nahbereich übernehmen als das heute der Fall ist. E-Bikes machen die Rhöner Berge überwindbar. Mit Lastenrädern lässt sich viel transportieren. Die Radwege wurden in den letzten Jahren ausgebaut. Aber damit das Fahrrad nicht nur in der Freizeit, sondern auch im Alltag eine attraktive Alternative ist, braucht es mehr.

  • Wir wollen zusammen mit den Bürger*innen das landkreisweites Radverkehrskonzept überarbeiten und verbessern.
  • Lücken im Netz müssen aufgedeckt und geschlossen, Gefahrenstellen entschärft werden.
  • Wir brauchen sichere Abstellanlagen und Lademöglichkeiten an wichtigen Zustiegspunkten zu Bus und Bahn, zum Beispiel an den vielen Haltepunkten, die heute noch außerhalb der Ortschaften liegen.
  • Auch die Abstellmöglichkeiten an Schulen, Kindergärten und anderen öffentlichen Einrichtungen im Landkreis müssen wir unter die Lupe nehmen.
  • Wenn schon großflächiger Einzelhandel vor den Ortschaften besteht, dann darf er nicht nur mit dem Auto erreichbar sein. Auch zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Rollator muss man dort sicher hinkommen, auch dort braucht es Abstellplätze für Räder und Lastenräder.
  • Wir wollen sichere, barrierefreie Gehwege, auch in kleinen Dörfern. Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, dürfen nicht in ihr Haus eingesperrt sein, weil sie sich wegen des Verkehrs nicht auf die Hauptstraße trauen. Kinder müssen sich in und zwischen den Ortschaften sicher bewegen können.
  • Verkehr ist in vielen Gemeinden des Landkreises eine große Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner. Lärm und Gefährdungssituationen durch Verkehr stellen eine große gesundheitliche Belastung dar. Neben diesen fördert auch die Trennungswirkung durch stark befahrene Straßen den Leerstand und behindert die Innenentwicklung. Wir kämpfen dafür, dass alle Handlungsmöglichkeiten zur Verkehrsberuhigung in diesen hochbelasteten Ortschaften zügig ergriffen werden, zum Beispiel Tempo 30 auch auf Durchgangsstraßen und LKW-Durchfahrverbote. Eine konsequente Geschwindigkeitskontrolle darf nicht nur auf Unfallschwerpunkte beschränkt sein, sondern muss auch dem Schutz von Anwohnern vor Lärm und Schadstoffen dienen.
  • Einen weiteren Flächenfraß für noch mehr LKW-Abstellplätze entlang der Autobahnen lehnen wir ab.

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