Sozial- und Frauenpolitik, Wohnen

Glücklich alt werden in Dorf und Städtchen

Dass bei uns immer mehr ältere Menschen leben, ist ein Grund zur Freude. Wir wollen den demografischen Wandel mit den Menschen gestalten. So lange wie möglich selbstbestimmt im eigenen Umfeld leben und am Leben teilhaben können – das ist die Leitlinie grüner Politik für ältere Menschen.

  • Weg mit den Barrieren: Wir wollen, dass auch, wer auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen ist, in Vereinsheime, in die Wirtschaft oder zur Kirche kommt. Deshalb wollen wir Unternehmen, Vereine, öffentliche Einrichtungen und Geschäfte dabei unterstützen, ihre Häuser barrierefrei zugänglich für alle zu machen.
  • Im gewohnten Umfeld bleiben können, auch wenn das eigene Haus zur Last wird: Auch wenn die eigenen Kräfte nachlassen, kann man noch viele Jahre selbstbestimmt leben, wenn Wohnung und Wohnumfeld barrierefrei sind. Wir werden den Bau von altersgerechten Wohnungen nicht nur in den Städten, sondern auch in den Marktgemeinden und Kleinzentren von Bad Bocklet bis Zeitlofs fördern.
  • Bring- und Lieferdienste können alleinstehenden älteren Menschen das Leben leichter machen. Wir wollen ein Lieferkonzept für den regionalen Einzelhandel entwickeln.

Frauen in den Mittelpunkt

Es gibt einen guten Indikator für die Zukunft ländlicher Räume, wie unser Landkreis einer ist: Wenn die jungen Frauen bleiben oder zurückkehren, hat auch die Region gute Perspektiven. Wenn sie in die Ballungsräume abwandern, ist das ein Alarmzeichen. Frauen leisten unendlich viel in unserem Landkreis. Sie sind engagiert in den Familien, im Ehrenamt, in der Nachbarschaft. Ohne Frauen läuft kein Vereinsfest. Aber dort, wo die Entscheidungen getroffen werden, in den Vereinsvorständen oder in Gemeinde- und Kreisräten, sind Frauen im Kreis Bad Kissingen noch deutlich zu wenig vertreten. Deshalb werden die Belange von Frauen auch viel zu wenig berücksichtigt. Das wollen wir ändern.

  • Wir wollen Frauen ermutigen, sich etwas zuzutrauen und Verantwortung in Ehrenamt und Politik zu übernehmen. Dafür wollen wir im Landkreis ein Fortbildungsangebot speziell für Frauen aufbauen. Außerdem wollen wir prüfen, wie wir die Vereinbarkeit von Ehrenamt und Familie für Frauen verbessern können, zum Beispiel durch besondere, flexible Betreuungsangebote am Abend.
  • Wir wollen in der Sport- und Kulturförderung darauf achten, dass Angebote, die vorwiegend von Frauen genutzt werden, genauso gefördert werden wie die, die vorwiegend Männer nutzen.
  • Wir wollen in den Kommunalverwaltungen und in den Organisationen und Unternehmen, an denen die Kommunen mitwirke, darauf achten, dass Frauen und Männer gleiche Karrierechancen haben, und wollen die Übernahme von Führungspositionen durch Frauen aktiv fördern.
  • Wir werden darauf hinwirken, dass Bürger*innen unterschiedlichen Alters und unterschiedlichen Geschlechts in Beteiligungsprozessen angemessen vertreten sind.

Zusammenhalt

Familie, Nachbarschaft und Ehrenamt sind stark in unserem Landkreis. Doch auch bei uns gibt es Leid und Situationen, in denen die Menschen Hilfe erreichen muss. Wir wollen die soziale Infrastruktur im Landkreis stärken und zu den Menschen bringen. Denn gleichwertige Lebensverhältnisse umfassen auch das Recht auf angemessene Hilfe in der Not.

  • Wir werden die Zuschüsse des Landkreises für das Frauenhaus und die Beratungsstelle für Frauen und Mädchen bei sexueller Gewalt in Schweinfurt deutlich erhöhen und Beratungsstellen im Landkreis wie die von Solwodi besser unterstützen. Jede Frau, die Schutz vor Gewalt sucht, muss schnell und verlässlich Hilfe finden können.
  • Wir werden die aufsuchende Arbeit in sozialen Notlagen und die Präventionsarbeit gegen Gewalt, auch in der Familie, stärken.
  • Wir wollen zusammen prüfen, wie wir die Versorgung von Frauen und Kindern, die Opfer sexualisierter Gewalt werden, in Krankenhäusern und bei den Sicherheitsbehörden weiter verbessern können.
  • Wir wollen das Ehrenamt für die Unterstützung von Kriminalitätsopfern stärken.
  • Ehrenamtliches Engagement, zum Beispiel in der Entlastung pflegender Angehöriger oder in  der Hospizbewegung, wollen wir unterstützen, etwa durch Fortbildungs- und Supervisionsangebote.
  • Wir wollen Bürger*innen besser schützen vor windigen Verträgen und Betrugsmaschen. Deshalb wollen wir Beratungsangebote der Verbraucherschutzzentrale Bayern in den Landkreis holen.

Integration

Der Landkreis Bad Kissingen hat eine lange Erfahrung mit Zuwanderung und Integration: Ob es die Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg waren, Gastarbeiter aus Europa in den 60er- und 70er Jahren, Asylbewerber, DDR-Flüchtlinge, Russlanddeutsche in den 80er- und 90er Jahren oder die Geflüchteten und angeworbenen Arbeitskräfte, vor allem in der Pflege, aber auch im Handwerk von heute sind: Wir wollen, dass Menschen hier Heimat finden können. Integration passiert aber nicht von selbst. Sie ist ein Lernprozess für beide Seiten, erfordert ein festes Wertefundament genauso wie Begegnung, Offenheit und Verständnis. Wir Grüne wollen, dass der Landkreis eine aktive, kontinuierliche Integrationspolitik betreibt. Damit wir zusammen wachsen, damit wir attraktiv bleiben für zugewanderte Fachkräfte, weil wir zu unserer humanitären Verpflichtung stehen.

  • Wir wollen die gute Arbeit des Integrationsbeauftragten im Landkreis stärken und das Netzwerk für Integration mit Arbeitgebern, Sozialverbänden, Vereinen und Kommunen weiter ausbauen.
  • Wir wollen Zuwanderer ermutigen, sich aktiv in das Gemeinschaftsleben einzubringen und Vereine dabei unterstützen, Migrant*innen für das Ehrenamt zu begeistern.
  • Wir wollen Migrant*innen an den politischen Debatten im Kreis stärker beteiligen und mit ihnen gemeinsam eine Bestandsaufnahme durchführen: Was läuft gut im Landkreis? Wo können wir noch mehr aufeinander zugehen? Wo gibt es Konflikte?
  • Wir setzen uns für Menschen ein, die sich hier integriert haben und dennoch von Abschiebung bedroht sind.

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