Jetzt vor Ort handeln, um die Klimakrise abzuwenden

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Der Kreisverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellt sich einstimmig hinter das Ziel, den Landkreis bis zum Jahr 2030 zu hundert Prozent aus Erneuerbaren Energien vor Ort zu versorgen.

Die erste online stattfindende Kreisversammlung des Kreisverbands Bad Kissingen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN war von einer energiepolitischen Grundsatzdebatte unter 35 anwesenden Mitgliedern und Gästen geprägt. Die Versammlung hat einstimmig einen Energiepolitischen Grundsatzbeschluss gefasst: Kernziel ist es bis spätestens 2030 den gesamten Energieverbrauch für Strom, Wärme und Mobilität im Landkreis zu 100 % aus erneuerbaren Energien zu decken,

Null Emissionen im Landkreis Bad Kissingen bis 2030 sind machbar und wirtschaftlich

Im Frühjahr 2020 hatten Berechnungen des ehemaligen Kreisrats Norbert Schmäling und eine vertiefte Studie der Energy Watch Group, deren Präsident der frühere Kreisrat und ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell ist, ergeben, dass eine vollständige Versorgung aller Sektoren, also des Energiebedarfs für Wärme, Verkehr, Haushalte und Gewerbe und Industrie mit im Landkreis Bad Kissingen gewonnener Energie aus erneuerbaren Quellen machbar und wirtschaftlich ist: https://energywatchgroup.org/100-erneuerbare-energien-im-landkreis-bad-kissingen

Beteiligung von Naturschutzverbänden, Bürgerinnen und Bürgern und Kommunen am Umsetzungskonzept

Für die Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann ist die Verständigung auf das Ziel, im Landkreis schnell Vollversorgung aus erneuerbaren Energien zu erreichen, der Auftakt für die Erstellung eines energiepolitischen Gesamtkonzepts: „Die Rhön ist eine sensible Landschaft, die heute durch den Klimawandel stark bedroht ist. Mit der schnellen Energiewende vor Ort leisten wir einen wesentlichen Beitrag, um unsere Heimat zu erhalten.“ Rottmann will Kommunen, Naturschutzverbände, Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen an der Entwicklung dieses Konzepts zur Umsetzung des 100-Prozent-Ziels beteiligen. „Wir haben im Landkreis gute und weniger gute Erfahrungen mit Windenergieprojekten oder Freiflächenphotovoltaik gemacht. Konflikte zwischen Natur- und Artenschutz, den Belangen von Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern und dem Interesse, möglichst ertragreiche Standorte zu nutzen, lassen sich beim jeweiligen Einzelprojekt nur schwer lösen. Besser wäre es, aus den bisherigen Erfahrungen gemeinsam Kriterien zu entwickeln für eine Energiewende, von der alle etwas haben und die so wenig wie möglich in die Natur eingreift.“

Der Kreisverband der Grünen will die Energiewende vor Ort und von unten zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit machen. „Bei der Vorstellung des Ziels „Hundert Prozent erneuerbar im Kreis Bad Kissingen“ vor einem Jahr in Hammelburg haben wir gespürt, dass das Interesse in der Bevölkerung, an diesem gemeinsamen Ziel mitzuarbeiten, riesig ist,“ so Kreisvorstandssprecherin Petra Winter. „Wir wollen in den nächsten Monaten Informationen über gelungene Beispiele aus ganz Deutschland und aus dem Landkreis verbreiten. Und wir wollen in die Diskussion kommen: Dabei sind die Naturschutzverbände ein wichtiger Partner, aber auch der Bauernverband ist ein wichtiger Akteur, auf den wir zugehen wollen.“

Kreisvorstandssprecher Tobias Eichelbrönner, der auch Mitglied im Kreistag ist, wünscht sich, dass die Initiative der Grünen im Kreistag aufgegriffen wird: „Dass wir als Partei hier vorausgehen, ist nur die zweitbeste Lösung. Besser wäre es, wenn der Landkreis Klimaschutz und Klimaanpassung als kommunale Pflichtaufgabe annimmt und im Landkreis und möglichst in allen Kommunen Klimaschutzkonzepte mit messbaren Zwischenschritten vorangetrieben werden. Dafür müssen auch in unseren Verwaltungen die nötigen Stellen mit dem erforderlichen Know-how geschaffen werden. Fördermittel sind hilfreich, aber davon darf die kontinuierliche, professionelle Arbeit an dieser Überlebensaufgabe nicht abhängig gemacht werden.“

Die zu erwartende Wertschöpfung für die Kommunen des Landkreises durch Gewerbesteuereinnahmen und für die lokale Wirtschaft machten die Investition in ein Klimamanagement des Landkreises zu einer Investition in die Zukunft. Perspektivisch sei daher die Ausweitung auf ein Klimaschutzreferat im Landkreis sinnvoll. Insbesondere für die Beratung der Bürgerinnen und Bürger und Kommunen für komplexe Vorhaben wie die energetischen Sanierung des Gebäudebestands oder den Ersatz fossiler Heizsysteme durch hocheffiziente Nahwärmenetze solle der Landkreis die Einstellung von Klimaschutzmanagern in jeder Kommune unterstützen, so die Grünen in ihrem Beschluss.

 

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